… die St.-Sebastianus-Bruderschaft 1449 Schiefbahn e.V.

St. Sebastianus

Schutzpatron der Pestkranken, aber auch Patron der Soldaten, Jäger, Schützenbruderschaften und einigen anderen.

Bruderschaft

angeschlossen an den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften

1449

älteste urkundliche Erwähnung (im Stadtarchiv Cöln)

Schiefbahn

1430 erstmals als Flurname „Schyffbaen“ genannt, entstand daraus später die Gemeinde Schiefbahn

e. V.

Schützenverein mit der Schießsportabteilung der Hubertus Schützen

Unsere Ursprünge reichen nachweislich bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Unsere Geschichte ist sicherlich auch ein wesentlicher Teil der Geschichte unseres Ortes. Die spätere Gemeinde Schiefbahn verdankte ihren Namen einer Scheibenbahn, also einem Schießstand der Schützen, der auf dem Gebiet unseres Ortes lag. Der Begriff “Schief” für Scheibe ist eine noch heute in unserer Region weit verbreitete Bezeichnung.

Die Aufgabe der damaligen Bruderschaften war – neben der mildtätigen Unterstützung Bedürftiger – auch der Schutz von Leib und Leben der Dorfbevölkerung. Neben der allgemeinen Schutzfunktion für die Bevölkerung und die Dienstherren der näheren Umgebung oblag es auch den Bruderschaften z. B. die Funktion der Feuerwehr zu übernehmen.

Im Laufe der Zeit wurden diese Aufgaben immer mehr von staatlicher Seite übernommen. Die Bruderschaft verlor immer mehr an Bedeutung und kam im Zweiten Weltkrieg gänzlich zum Erliegen.

Erst im Jahre 1946 wurde der Versuch unternommen, den Bruderschaftsgedanken wieder zu beleben. Seit dieser Zeit ist die St.-Sebastianus-Bruderschaft 1449 Schiefbahn e.V. nicht mehr aus unserem Ort wegzudenken und ist mit ihren heute über 800 Mitgliedern einer der größten Vereine unserer Stadt. Durch das Mitwirken vieler Züge, die aus Mitgliedern anderen Schiefbahner Vereinen aus Sport und Kultur, oder eben der Freiwilligen Feuerwehr entstanden sind, ist der Gemeinschaftsgedanke und Zusammenhalt heute größer denn je. Die Einhaltung von Regeln und die Rücksichtnahme auf andere sind ein wichtiger Bestandteil in unserem Vereinsleben.

Die heutigen Aufgaben der Bruderschaft orientieren sich immer noch an unseren Leitspruch „Für Glaube, Sitte und Heimat“.

Glaube

Seit jeher stehen alle Aufgaben unserer Bruderschaft, wie z. b. die Fürsorge, Krankenpflege oder der Totenbestattung, aber auch die Wehr- und Schutztätigkeit in unserem Ort, immer in ganz enger Verbundenheit zur Kirche. Die Bruderschaft hielt damals auch Messen an einen eigenen Altar ab, nahm an kirchlichen Umzügen teil und versorgte die Vikarie.

Heutzutage muss unser Schützenkönig nicht mehr zwingend ein Christ sein oder einem anderen Glauben folgen. Dennoch ist uns das Leben der christlichen Werte, in- und außerhalb unserer Bruderschaft, sehr wichtig und so wollen wir Nächstenliebe vorleben und stärken.
Dass nach unserer jährlichen Wallfahrt nach Kevelar der neue Schützenkönig inthronisiert wird, zeigt wie eng die Bindung heute trotz allem noch zwischen Bruderschaft und Kirche ist. Auch dass wir heute noch bei Heiligen Messen vorbereiten und mitwirken, sieht ein jeder Schütze spätestens am Schützenfestsonntag bei unserem morgendlichen Feldgottesdienst. Traditionell beschützen wir bei Fronleichnamsprozessionen die Monstranz, beginnen unsere Jahreshauptversammlung mit einer Messe oder erweisen mit unserer Fahne unseren Schützenbrüdern die letzte Ehre.

Sitte

Man könnte Sitte definieren, dem menschlichen Zusammenleben Regeln zu geben, deren Ausgangspunkt der Respekt vor der Persönlichkeit des Mitmenschen ist.
Als verantwortungsvolle Bürger dienen wir dem Gemeinwohl. Damals wie heute gibt es in unserer Bruderschaft notwendige Regeln, die Brauchtum und Tradition weiterleben lassen. Die Ideale der Bruderschaft und des Heiligen Sebastianus sollen an alle Schützen, vor allem aber an die Jugendlichen weitergeben werden. Dadurch vermitteln wir unsere Traditionen und Werte wie Disziplin, Gemeinschaft, Freundschaft und Verantwortung.

Heimat 

Mittlerweile braucht es keine Bruderschaft mehr für den Schutz unseres Dorfes und der Bevölkerung. Vorbei sind die unzähligen Kriege, Plünderungen und Pestausbrüche. Aus der ehemaligen Hohnschaft wurde einst ein Flecken und heute ist Schiefbahn ein Dorf mit etwa 11500 Einwohnern.
Unsere Heimatverbundenheit ist gleichzeitig der Erhalt und der Schutz unseres Brauchtums und unserer Tradition. Wir vermitteln den Kindern und Zugezogenen unsere Stadtgeschichte, halten Fahnen, Königssilber und alte Dokumente in Ehren. Immer mal wieder wollen wir auch Historisches aus unserer Bruderschaft im Dorf oder bei unseren Freunden vom Heimatmuseum „Kamps Pitter“ ausstellen.